Diagnostik

Ärzte und Psychotherapeuten berufen sich bei der Diagnose entweder auf das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verbindlich vorgegebene Klassifikationssystems, der internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD), oder auf die Definition der Störung im diagnostisch und statistischen Manual psychischer Störungen (DSM).

Nach DSM-5 (dem Klassifikationssystem der American Psychiatric Association) müssen für die Borderline-Persönlichkeitsstörung mindestens fünf der folgenden Kriterien erfüllt sein:

  • Hektisches Bemühen, tatsächliches oder vermutetes Verlassenwerden zu vermeiden.
  • Ein Muster instabiler und intensiver zwischenmenschlicher Beziehungen, das durch einen Wechsel zwischen den Extremen der Idealisierung und Entwertung gekennzeichnet ist.
  • Identitätsstörung: ausgeprägte und andauernde Instabilität des Selbstbildes oder der Selbstwahrnehmung.
  • Impulsivität in mindestens zwei potenziell selbstschädigenden Bereichen, z. B. Geldausgaben, Sexualität, Substanzmissbrauch, rücksichtsloses Fahren, „Essanfälle“.
  • Wiederholte suizidale Handlungen, Selbstmordandeutungen oder -drohungen oder Selbstverletzungsverhalten.
  • Affektive Instabilität infolge einer ausgeprägten Reaktivität der Stimmung, z. B. hochgradige episodische Misslaunigkeit (Dysphorie), Reizbarkeit oder Angst, wobei diese Verstimmungen gewöhnlich einige Stunden und nur selten mehr als einige Tage andauern.
  • Chronische Gefühle von Leere.
  • Unangemessene, heftige Wut oder Schwierigkeiten, die Wut zu kontrollieren, z. B. häufige Wutausbrüche, andauernde Wut, wiederholte körperliche Auseinandersetzungen.
  • Vorübergehende, durch Belastungen ausgelöste paranoide Vorstellungen oder schwere dissoziative Symptome.

Nach ICD-10 (dem Klassifikationssystem der Weltgesundheitsorganisation) wird sie als einer von zwei Subtypen der emotional instabilen Persönlichkeitsstörung (F60.3) aufgeführt:

  • Der Impulsive Typus dieser Störung ist geprägt durch mangelnde Impulskontrolle und unberechenbare Handlungen (F60.30).
  • Beim Borderline-Typus sind zusätzlich das eigene Selbstbild und das Beziehungsverhalten noch stärker beeinträchtigt (F60.31). Dieser Typus entspricht ungefähr der Definition der Borderline-Störung im DSM-5.
Erklärung
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